Ihr kennt das: Alles ist neu, alles ist viel. Und trotzdem gibt’s diese stillen Momente, in denen Ihr spürt – wir sind jetzt Familie. Genau da setzt das Kinderwillkommensfest an. Kein Schema F. Sondern kleine, starke Bilder, die bleiben. Wir haben Euch unsere liebsten Rituale und kurze Textideen zusammengestellt – unkompliziert, liebevoll, alltagstauglich.
Was spricht für ein Kinderwillkommensfest?
Wenn aus einem Paar eine Familie wird, ändert sich so einiges im Leben. Auch wenn das Baby ein lang ersehntes Wunschkind ist, sind die ersten Wochen und Monate für viele Eltern eine Herausforderung. Im noch ungewohnten und hektischen Familienalltag fehlt oft die Zeit, sich bewusst zu machen, was für ein großes Wunder gerade passiert ist. Das Kinderwillkommensfest, auch „KiWi“ genannt, schafft den Raum, um gemeinsam anzuhalten und das Baby bzw. den neuen Lebensabschnitt zu begrüßen. Natürlich können auf einem Kinderwillkommensfest auch mehrere Kinder gemeinsam begrüßt werden.
Das Kinderwillkommensfest ist ein persönliches Fest, bei dem es ganz klar um das individuelle Kind und seine Familie geht. So unterschiedlich wir Menschen sind, so unterschiedlich fällt auch jedes Kinderwillkommensfest aus.
Rituale, die berühren (und leicht umsetzbar sind)
Auf einer Willkommensfeier dienen Rituale dazu, eine bleibende Erinnerung für das Kind zu schaffen. Außerdem bieten viele Rituale auch den Gästen die Möglichkeit, sich an der Zeremonie zu beteiligen. Ein Redner oder eine Rednerin liefert viele Tipps und Ideen, sodass jede Familie das Ritual findet, das zu ihr passt.
Folgende vier Rituale sind auf Kinderwillkommensfesten sehr beliebt:
1. Lebensbaum pflanzen
Materialien: Baum/Strauch, Spaten, Gießkanne, Wunschkärtchen.
Ablauf (3 Schritte):
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Kurz erzählen, warum genau dieser Baum.
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Eltern/Pat:innen setzen den Baum ein, alle geben Erde dazu.
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Ein gemeinsamer Wunsch – dann angießen.
Mini-Tipp: Ein Schildchen mit Name & Datum macht’s später leicht, den Tag wiederzufinden.
2. Zeitkapsel
Wozu es passt: Wohnzimmer, Terrasse, jede Jahreszeit.
Materialien: Dose/Box, Polaroids/Fotos, kleine Briefe, Zeitungsausschnitt.
Ablauf: 1) Jede*r legt etwas hinein. 2) Box versiegeln (Öffnungstag festlegen – z. B. 10. Geburtstag). 3) Kurzer Satz: „Wir sehen uns in … Jahren wieder.“
Mini-Tipp: Ein Foto vom Chaos beim ersten Baden? Gold wert.
3. Wunschkreis
Wozu es passt: Draußen wie drinnen; ruhig & konzentriert.
Materialien: Kleine Karten, Stifte, eine Kerze in der Mitte.
Ablauf: 1) Kerze entzünden. 2) Jede*r sagt einen Satz fürs Kind. 3) Karten in eine Box.
Mini-Tipp: Kinder sprechen gern als Erste – so trauen sich alle.
4. Sandritual (Farbsand)
Wozu es passt: Symbol für „Wir gehören zusammen“.
Materialien: Glasvase, 3–5 Farben Sand für Eltern/Pat:innen/Geschwister.
Ablauf: 1) Kurz erzählen, wofür die Farben stehen. 2) Abwechselnd einfüllen. 3) Vase verschließen.
Mini-Tipp: Später nicht mehr schütteln – sonst wird’s „einfarbig“.
5. Namensgeschichte
Wozu es passt: Wenn der Name eine Geschichte hat – oder bekommen soll.
Materialien: Foto/Objekt, das mit dem Namen verbunden ist.
Ablauf: 1) Warum dieser Name? 2) Was wünschen wir uns, wenn wir ihn sagen? 3) Ein kurzer „Namenssegen“ (siehe Textideen).
Mini-Tipp: Alternativ: Bedeutungen einzelner Buchstaben als kleine Wünsche.
6. Paten einsetzen (Wegbegleiterinnen)
Wozu es passt: Klarer Moment für wichtige Menschen.
Materialien: Urkunde, kleines Symbol (z. B. Schlüsselanhänger, Armband).
Ablauf: 1) Eltern sagen, warum genau diese Person. 2) Pat:innen-Versprechen (kurz, s. Texte). 3) Übergabe des Symbols.
Mini-Tipp: Lasst die Pat:innen selbst einen Satz wählen – klingt echter als abgelesen.
7. Willkommenskerze
Wozu es passt: Abendstimmung, Innenräume, Winter.
Materialien: Kerze, evtl. Kerzensticker/Name/Datum.
Ablauf: 1) Kerze entzünden. 2) Zwei, drei Sätze über „Licht & Wärme“. 3) Kerze am Ende wieder ausblasen – „Wir tragen das Licht weiter“.
Mini-Tipp: Kerze jedes Jahr am Geburtstag anzünden – kleine Tradition.
8. Fingerabdruck-Bild (Familienbaum)
Wozu es passt: Kreativ, mit Kindern ideal.
Materialien: Leinwand/Vorlage Baum, Stempelkissen, Feuchttücher.
Ablauf: 1) Jede*r setzt einen Abdruck (Blatt). 2) Namen daneben. 3) Gemeinsames Foto.
Mini-Tipp: Rahmen nicht vergessen – wird oft das Lieblingsbild im Flur.
9. Bänder-Weben
Wozu es passt: Wenn viele mitmachen wollen.
Materialien: Bunte Bänder, kleiner Holzrahmen oder einfach Hände.
Ablauf: 1) Jede*r bringt ein Band (steht für etwas). 2) Zusammenflechten. 3) Band als Erinnerung mitgeben.
Mini-Tipp: Ein kurzes Musikstück dazu – schon wirkt’s wie im Film.
10. Sternenmoment (für stilles Gedenken)
Wozu es passt: Wenn es Verluste in der Familie gab.
Materialien: Kleiner Stern/Stein, Schale, Kerze.
Ablauf: 1) Ein Satz des Dankes. 2) Stern in die Schale legen. 3) Stille – zehn Atemzüge.
Mini-Tipp: Zart halten. Keine großen Worte nötig.
Was macht eine gute Rede auf einem Kinderwillkommensfest aus?
Die Willkommensrede ist das Herzstück Deines Kinderwillkommensfestes. Gute Rednerinnen und Redner nehmen sich Zeit, Dich und Deine Familie kennenzulernen – in einem ausführlichen Gespräch entsteht die Basis für eine wirklich persönliche Rede.
Woran erkennst Du eine gute Rede? An diesen drei Merkmalen:
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1
Mehr als Zahlen & Fakten
Es geht nicht um bekannte Eckdaten zur Geburt. Eine gute Rede erzählt von Euren Werten, Eigenschaften und Wünschen – und eröffnet Euch im besten Fall eine neue Perspektive auf die Schätze Eures Lebens.
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2
100% persönlich
Die Rede passt nur zu Euch – einmalig und einzigartig für Eure Familie geschrieben. Keine Vorlage, kein Copy-Paste.
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3
Frei gesprochen
Gute Rednerinnen und Redner sprechen weitgehend frei – bestens vorbereitet und im Moment. So entsteht eine warme, gemeinschaftliche Atmosphäre, in der alle eintauchen können.
Texte & Versprechen zum Kopieren
Kleiner Hinweis:
Kurz gewinnt. 2–4 Sätze tragen weit genug. Sprecht so, wie Ihr’s Freunden erzählen würdet.
Willkommensworte (3 Varianten)
- „Hallo, Du.“ Heute feiern wir Dich – mit all dem Lärm, der Liebe und den offenen Armen, die zu uns gehören. Du bist da. Und wir sind da. Für Dich.
- „Kleines Wunder, großes Wir.“ Du hast unser Leben verschoben – und es passt jetzt besser. Willkommen in Deiner Familie.
- „Ein neuer Name im Chor.“ Wir sagen ihn leise, wir sagen ihn lachend – und meinen jedes Mal: Du bist gemeint.
Eltern an ihr Kind (2 Varianten)
- Wir versprechen Dir, Dich zu sehen – an guten Tagen und an den wackeligen. Wir zeigen Dir die Welt in Deinem Tempo. Und wenn’s mal stürmt: Wir bleiben.
- Du wirst groß mit unseren Geschichten, aber Du schreibst Deine. Wir halten Dir den Rücken frei – und die Tür offen.
Paten-Versprechen (2 Varianten)
- Ich verspreche, Deine Fragen ernst zu nehmen – auch die komischen. Ich bin da für Eis, für Hausaufgaben, für Herzklopfen.
- Ich werde Dich erinnern, wer Du bist, wenn Du’s mal vergisst. Und mit Dir feiern, wenn Du’s wieder weißt.
Geschwister-Wort (1 Variante)
- Ich zeig Dir, wie man die beste Sandburg baut. Du mir, wie man die Ruhe bewahrt. Abgemacht?
Namenssegen (2 Varianten – kurz)
- Dein Name klingt nach Mut. Möge er Dich daran erinnern, dass Du gemeint bist – immer.
- Dein Name hat Platz für Fehler, Kichern und Genialität. Nimm ihn, trag ihn, mach ihn zu Deinem.
Die erste Feier für ein Kind – abschließende Worte
Das Kinderwillkommensfest ist eine Begrüßungszeremonie, bei der Familie und Freunde zusammenkommen, um ein neues Leben mit viel Liebe willkommen zu heißen. Ein Willkommensredner oder eine Willkommensrednerin sorgt dafür, dass ein Kind genau die Zeremonie bekommt, die es verdient.