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Eigene Beerdigung planen – so gestaltet Ihr Eure letzte Reise selbst

Die eigene Beerdigung planen - Freier Redner Tobias Broek

Habt Ihr schon mal über Eure eigene Beerdigung nachgedacht? Viele schieben den Gedanken weg. Klar, es ist kein Thema, über das man gern beim Abendessen spricht. Aber mal ehrlich: Warum nicht?

Die Wahrheit ist doch – wir alle müssen irgendwann gehen. Die Frage ist: Wollt Ihr, dass andere dann rätseln, was Ihr Euch gewünscht hättet? Oder wollt Ihr selbst vorher sagen: So soll es sein. So fühlt es sich für mich richtig an.

Das war mir wirklich wichtig!

Eine Beerdigung ist nicht nur ein Pflichtprogramm. Es ist ein Moment, in dem sichtbar wird, was ein Leben war. Und wenn ihr das selbst mitgestaltet, nehmt Ihr Euren Angehörigen etwas ganz Wichtiges ab: die Unsicherheit.
Und ihr könnt nochmal das aufleben lassen was Euch persönlich wichtig war.

Ein letztes Wort, in Form einer Zeremonie.

Warum Bestattungsvorsorge so viel Sinn macht

Stellt Euch die Situation vor: Ein Mensch stirbt. Familie und Freunde sitzen da, traurig, überfordert. Und jetzt sollen sie in kürzester Zeit Entscheidungen treffen – Sarg oder Urne? Friedhof oder Wald? Große Feier oder kleine Runde? Dazu die Kostenfrage.

Genau da hilft Bestattungsvorsorge. Ihr klärt Dinge vorab. Ihr legt fest, was Ihr wollt. Und Eure Angehörigen wissen: So ist es richtig. Keine Streitigkeiten, kein Rätselraten. Nur Klarheit.

Es ist ein Stück Selbstbestimmung, was ich persönlich sehr befürworte. Und es ist Fürsorge. Für die Menschen, die Euch wichtig sind.

Die eigene Beerdigung planen – Schritt für Schritt

1. Die Bestattungsart

Sarg oder Urne? Erdbestattung oder Feuerbestattung? Das ist die Grundfrage. Heute gibt es viele Möglichkeiten: klassische Beisetzung auf dem Friedhof, Seebestattung, Waldbestattung, Friedwald, sogar Erinnerungsdiamanten aus Asche.

Fragt euch: Was passt zu mir? Bin ich ein Mensch, der Ruhe auf einem Friedhof will? Oder eher eine Beerdigung in der Natur, im Wald oder auf dem Meer?

Gibt es vielleicht sogar einen Wunsch für die Urne oder den Sarg?

Soll der Sarg bemalt werden?

Will ich eine spezielle Urne?

Selbst die Toten Hosen verkaufen mittlerweile Urnen mit ihrem Logo – „Bis zum bitteren Ende“.

Ihr seht, wie viel ihr selbst entscheiden könnt.

2. Der Ort

Ein Friedhof in der Nähe der Familie ist praktisch. Aber manchmal fühlt sich ein anderer Ort richtiger an. Vielleicht der Ort, an dem ihr aufgewachsen seid. Oder der Wald, in dem Ihr immer spazieren wart. Oder eine schlichte anonyme Wiese, wo niemand Grabpflege machen muss.

3. Der Ablauf

Soll es eine große Trauerfeier geben – mit vielen Gästen, Musik, Reden? Oder lieber still im kleinen Kreis? Soll die Zeremonie in einer Kapelle sein, in einer Trauerhalle oder draußen?

Es gibt kein Richtig oder Falsch. Nur das, was zu Euch passt.

Die Trauerfeier – Herzstück des Abschieds

Eine Trauerfeier ist nicht irgendein Termin im Kalender. Sie ist der Moment, wo ein Leben noch einmal sichtbar wird.

Ich hab schon Trauerfeiern erlebt, da war alles schlicht. Keine Blumengestecke, keine Musik vom Band. Nur eine Freundin, die ein Lied gesungen hat. Und genau das war es, was alle berührt hat. Echt, unperfekt – aber 100 Prozent stimmig.

Darum: Vergesst, was „man so macht“. Fragt euch: Was will ich? Welche Musik? Welche Worte? Wer soll sprechen? Was soll Unbedingt nochmal erwähnt werden.

Welcher Redner soll die Zeremonie abhalten?

Selbst bei der Wahl der Urne oder Sarg könnt Ihr Eure wünsche einfließen lassen.

Und am Ende zählt, was die Menschen sagen, wenn sie nach Hause gehen. Ob sie spüren: Ja, das war er. Das war sie.

Wie sehr feier ich es, wenn ich als Redner genau dieses Gefühl den Angehörigen hinterlassen durfte.

Und genau das macht Ihr Ihnen leichter, sie können noch einmal auf Eurer Beerdigung miterleben, was Euch wichtig war, ganz ohne Unsicherheiten.

Die Rolle des Trauerredners

Trauerredner:innen sorgen für einen sicheren Ablauf der Zeremonie und sind zum großen Teil für die Atmosphäre mitverantwortlich.

Mittlerweile könnt Ihr auf eine große Auswahl an Redner:innen zurückgreifen.

Ein Trauerredner macht mehr als nur die Rede halten. Er ist Berater für den Ablauf der Trauerfeier und derjenige, der verantwortungsvoll hindurchführt. Aber die Rede ist natürlich der Kern Eurer Zeremonie.

Worte sind mächtig. Sie können nicht den Schmerz nehmen, aber sie können würdig machen, sichtbar machen, trösten. Worte haben Kraft – gerade in solchen sensiblen Momenten, in denen alles andere unwichtig erscheint.

Die Frage ist: Wer findet die richtigen Worte? Freunde sind oft selbst zu stark betroffen. Aber es könnte ein Redner oder eine Rednerin sein, die wie ein Freund, zu Euch passt. Wichtig ist, dass es echt ist. Keine Floskeln, kein Kitsch. Sondern Worte, die wirklich etwas von Eurem Leben zeigen.

Achtet bei der Suche nach Redner:innen auf ihre Werte, was soll sie ausstrahlen, was ist ihnen wichtig?

Was macht das mit Euch? Passt diese Person wirklich zu Euch?

Ich sage oft: Es geht nicht nur um eine Rede. Es geht um die Atmosphäre, die geschaffen wird.

Die bleibt. Worte allein werden vergessen, Atmosphäre nicht.

Finanzielle Vorsorge – damit niemand ins Schwimmen kommt

Eine Bestattung kostet Geld. Je nach Art und Umfang schnell mehrere tausend Euro. Und genau das ist für viele Angehörige eine zusätzliche Last – mitten in der Trauer.

Ihr könnt vorsorgen. Mit einer Sterbegeldversicherung, mit einem Vorsorgevertrag beim Bestattungsunternehmen, mit einem Treuhandkonto. Das ist nicht unromantisch – es ist praktisch. Und es entlastet.

So müsst ihr keine Angst haben, dass Eure Wünsche am Ende aus Geldgründen scheitern. Und Eure Familie kann sagen: Alles ist geregelt.

Gerade in solchen Momenten ist das etwas Kostbares – zu wissen: Ich muss jetzt nicht nur funktionieren.

Mir wird Verantwortung abgenommen. Ich darf trauern. Vieles ist bereits geklärt.
Wer der Familie diese Last nimmt, schenkt ihnen Ruhe – in einer emotionalen Ausnahmesituation.

Die Organisation solch einer Trauerfeier kann schnell zur Belastung werden in dieser Zeit.

Rechtliche Aspekte – ohne Papiere geht nichts

Neben den persönlichen Dingen braucht es klare Dokumente.

  • Bestattungsverfügung: Da schreibt ihr auf, wie ihr euch die Bestattung vorstellt.

  • Testament: Wer erbt was? Ohne Testament gilt die gesetzliche Erbfolge – und die passt nicht immer.

  • Patientenverfügung: Nicht direkt Bestattung, aber wichtig für den Ernstfall.

Nach dem Tod braucht es außerdem Totenschein, Sterbeurkunde – ohne das geht nichts. Wenn ihr solche Unterlagen vorbereitet und an einem festen Ort hinterlegt, spart ihr euren Angehörigen Chaos.

Emotionale Seite – warum Planen leichter macht

Klingt erstmal schwer: über die eigene Beerdigung nachdenken. Aber die meisten merken, wenn sie es tun – es wird leichter.

Es ist wie Kofferpacken. Am Anfang ein unangenehmer Gedanke. Aber wenn der Koffer gepackt ist, kommt Ruhe. Ihr wisst: Es ist alles da.

Und Eure Angehörigen? Sie werden dankbar sein. Weil sie nichts erraten müssen. Weil sie sich auf den Abschied konzentrieren können – nicht auf Streit über die richtige Blumensorte.

Du bist auf der Suche nach einem Redner oder einer Rednerin?
Hier suchen

Fragen, die ihr euch stellen könnt

  • Erdbestattung oder Feuerbestattung?

  • Friedhof, Wald, Meer – wo soll es sein?

  • Große Feier oder kleine Runde?

  • Welche Musik?

  • Wer soll sprechen?

  • Was ist Euch besonders wichtig, das es nochmal gesagt wird?

  • Blumenschmuck oder etwas anderes?

  • Soll es einen Leichenschmaus geben?

Checkliste

  1. Bestattungsart festlegen

  2. Ort bestimmen

  3. Trauerfeier grob planen

  4. Trauerredner/in auswählen

  5. Finanzielle Vorsorge regeln

  6. Rechtliche Dokumente vorbereiten

  7. Angehörige informieren und alles an einem Ort sammeln

Abschließende Gedanken

Die eigene Beerdigung planen heißt nicht, dauernd an den Tod zu denken. Es heißt: Verantwortung übernehmen. Für Euch selbst. Für Eure Liebsten.

Ihr könnt den letzten Weg nicht verhindern. Aber ihr könnt ihn gestalten. So, dass er zu Euch passt.

Und vielleicht ist genau das der größte Trost: zu wissen, dass am Ende nicht irgendwer entscheidet, sondern Ihr selbst. Und dass Eure Familie sagen kann: „Es war genau so, wie er es wollte. Genau so, wie sie es wollte.“

Denn am Ende geht es darum: echt, würdevoll, ohne Kitsch. So, wie das Leben selbst war.

Foto 1: Franz Wüstenberg

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